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Optionsscheine in der Praxis - der Hebel und das Omega


Dass sich der Wert von Optionsscheinen bereits bei relativ geringen Kursschwankungen des Basiswertes massiv verändern kann, stellt für Anleger den Hauptanreiz für den Kauf der „heißen Hebel“ dar. Diese Hebelwirkung von Optionsscheinen hat seine Ursache darin, dass für den Kauf eines Optionsscheines nur ein Bruchteil des Geldes, das für den Kauf eines Basiswertes nötig ist, aufzuwenden ist. Um das höhere Gewinnpotenzial eines Optionsscheines messen zu können, wird oftmals der einfache Hebel herangezogen. Der Hebel soll aufzeigen, um wie viel der Gewinn, der mit dem Optionsschein zu erzielen ist, über jenem liegt, der mit einem Direktinvestment im Basiswert erreicht werden kann.
 
Einfacher Hebel ist unzuverlässig
 
Damit der Hebel auch wirklich korrekt kalkuliert wird, muss auch das Bezugsverhältnis in dieser relativ einfachen Berechnung einbezogen werden. Um Optionsscheintradern den Einstieg in das Optionsscheingeschäft zu verbilligen, weisen die meisten Optionsscheine ein Bezugsverhältnis auf. Dieses definiert, wie viele Scheine zum Bezug eines Basiswertes notwendig sind. Bei einem Bezugsverhältnis von 0,1 = 10:1 berechtigen 10 Scheine zum Kauf (Call) oder Verkauf (Put) einer zu Grunde liegenden Aktie.
 
Bei einem angenommenen Aktienkurs von 83 Euro soll nun der Hebel eines Call-Optionsscheines mit Bezugspreis 80 Euro, der einen aktuellen Wert von 1,27 Euro und eine Bezugsverhältnis von 0,1 aufweist, ermittelt werden.
 
Hebel = (Kurs des Basiswertes 83 x Bezugsverhältnis 0,1) / Kurs des Optionsscheines 1,27 = 6,54. Nach dieser Formel sollte sich der Wert des Optionsscheines um 6,54-Mal mehr als der Basiswert bewegen. Doch Vorsicht! Diese Formel wird nur bei tief im Geld befindlichen Optionsscheinen annähernd richtige Ergebnisse liefern. Eigentlich lässt sich mit der Berechnung des Hebels nur ausrechnen, wie viele Optionsscheine für den gleichen Kapitaleinsatz wie für den Kauf des Basiswertes erhältlich sind.
 
Diese Information ist jedoch deshalb irrelevant, da niemand soviel Kapital in Optionsscheine investieren sollte, wie für eine Investition in der Aktie geplant ist. Deshalb ist der „einfache Hebel“, der für viele Anleger zwar den Anreiz zum Kauf eines Optionsscheines darstellt, kein geeignetes Auswahlkriterium.
 
Omega, der bessere Hebel
 
Angenommen, das Delta dieses Call-Optionsscheines beträgt +0,60. Multipliziert man den einfachen Hebel mit dem Delta, so errechnet sich ein Wert von 3,924. Dieser Wert wird als Omega bezeichnet. In der Praxis sollte man daher davon ausgehen, dass der Optionsschein die Kursbewegungen der Aktie nicht im Verhältnis von 6,54 sondern eher gemäß dem Omega von 3,92 mitvollziehen wird. Vor allem bei aus dem Geld liegenden Optionsscheinen ist diese Art der Hebelberechnung wesentlich aussagekräftiger als die Berechnung des einfachen Hebels.
Veröffentlicht am 15.06.2011 um 00:00 Uhr.
 

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